BUKOWINA – MOLDAU: KLÖSTER + LITERATEN ZWISCHEN IASI UND CZERNOWITZ

Reiseverlauf

Im „Goldenen Zeitalter“ der Bukowina entstand im 16. Jh. unter dem Moldau Fürsten Stefan cel Mare eine grossartige Klosterkultur mit den heute weltberühmten farbigen Klosterkirchen. Aussen als „Biblias pauperum“ bemalt und innen mit kostbaren Ikonen ausgestattet, stehen die Kirchen auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe. Die Bukowina gehörte wie Bessarabien zum Fürstentum Moldau. Von 1775-1918 erlebte sie als Herzogtum Buchenland unter der k.u.k Habsburgmonarchie eine zweite Blütezeit mit starkem jüdischen und deutschen Einfluss. Zwischen den Kultur- und Universitätsstädten Iasi und Czernowitz gab es regen Wettbewerb in Kunst und Literatur und die Noblen und Intellektuellen fuhren mit der Czernowitz-Jassyer-Bahn zu Theater und Oper hüben und drüben. Seit WW2, bzw. seit 1991, gehört die Bukowina hälftig zu Rumänien und zur Ukraine.
Im Fokus dieser vielseitigen, kulturhistorischen Reise stehen die Führungen durch die schönsten Bukowina Klöster, die wechselvolle Geschichte mit der Vielvölkerkultur, die fast verschwundene, jüdische Welt, sowie das literarische Schaffen gestern und heute. Im Gespräch mit Künstlern, zwei Rabbis, einer Literaturwissenschaftlerin und einer Sozialprojektleiterin in Czernowitz sowie einem Literaten in Iasi, wagen wir auch den Blick in die Zukunft der Region.
Karte Kulturreise Moldau- Bukowina

Karte Kulturreise Moldau- Bukowina

1. Tag: Zürich-Iasi. Moldaukloster Varatec Linienflug AUSTRIAN via Wien nach Iasi. Empfang durch Reiseleiter. Fahrt nach Varatec. Wir tauchen in die Klosterwelt ein und übernachten in einem der typischen, holzverzierten Häuser im Nonnendorf Varatac. Der einfachere Komfort wird mit guter Küche und dem Privileg der Klosteratmosphäre aufgewogen. 1 N. in Varatec.

2. Tag: Wandern mit Karpatenblick, Klöster Neamtz und Sucevitza Die Schwesternklöster Varatec und Agapia bilden mit 1‘000 Nonnen das grösste Frauenkloster Europas. Jedes Haus ist ein „Profitcenter“ mit klaren Aufgaben für die Gemeinschaft. Leichte Wanderung durch das blumengeschmückte Nonnendorf mit gepflegten Gemüsegärten bis zu einem Karpaten-Ausblick. Besuch des Männerklosters Neamtz, dem einst grössten Zentrum für Kalligraphie und Miniaturmalerei. Landschaftsfahrt nach Sucevitza. Besuch des Wehrklosters mit seiner berühmten Kirche mit der farbenprächtig gemalten Himmelsleiter. Einkehr in originelles Guesthouse im bukowinischen Baustil. 2 Nächte in Sucevitza.

3. Tag: Die farbigen Klöster Moldovitza, Humor und Voronetz und Eiermalkunst Der Klostertag beginnt mit Moldovitza, wo die wackere Nonne Tatjana die Belagerung Konstantinopels erläutert. Die alte Klosterkirche in Humor war die erste mit farbigen Aussenfresken. Die Klosterkirche Voronetz gilt als „die Vollendete“ oder als die „Sixtinische Entsprechung“. Mittagseinkehr bei einer Eiermalkünstlerin. Freier Abendbummel in Sucevitza und gutes Nachtessen bei Trandafir und Felicia.

4. Tag: Die Literaturstadt Czernowitz  Fahrt in das 43 km entfernte Czernowitz in der Westukraine. Stadtrundgang durch „Klein-Wien“, wie Czernowitz zur Blütezeit unter der Habsburg Monarchie hiess. Das mit Geschichten, die sich am Rhynok, dem Marktplatz mit Rathaus, an der Herrengasse und im Theaterhaus von Fellner&Helmer zutrugen. So trafen sich im „Kaiser-Café“ am Elisabethen Platz, Künstler und Literaten, es gab Pilsner vom Fass und täglich 160 neue Tageszeitungen in vielen Sprachen. 10 Religionen bauten ihre Gotteshäuser und die wichtigsten Ethnien ihre Volkshäuser. Sonderführung durch die Residenz des rumän. Patriarchen, heute Sitz der Jurij-Fedkowytsch-Universität und UNESCO-Weltkulturerbe. Vortrag einer eloquenten Literaturwissenschaftlerin über die unerreichte Czernowitzer Literatenszene am Vorabend des WW2. Die bekanntesten Exponenten waren die jüdischen Schriftsteller Paul Celan, Rose Ausländer, Karl Emil Franzos und Ahron Appelfeld, um nur einige zu nennen. 2 Nächte in Czernowitz.

5. Tag: Das jüdische Czernowitz Noch bis 1940 lebte eine bunte Völkervielfalt in Czernowitz. Über die Hälfte der Bevölkerung waren Juden. Sie haben entscheidend zum wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung der Stadt beigetragen. Auf den Spuren jener Zeit sprechen wir mit dem Rabbi in der kleinen Stadtsynagoge, besuchen den Friedhof sowie Sadohora, dem einstigen „Jerusalem am Pruth“. Es war Zentrum des Chassidismus und Wiege des Liedes „Hava Naghil“. Gespräch mit dem Maler und Chronisten Oleg Ljubkiwskij in seinem Atelier. Freizeit. Der Besuch des Projekts „New Family“ zeigt den sozialen Zerfall der Familienstruktur infolge von Migration auf.

6. Tag: Festung Suceava, Synagoge in Botosani, Mahnmal des Holocaust in Podu Iloaiei, Iasi  Frühe Abfahrt nach Iasi. Die Mittelalter-Festung Scaun in Suceava ist Teil eines Verteidigungsrings gegen osmanischer Angriffe von Stefan cel Mare. In Botosani überrascht die Grosse Synagoge aus 1834 mit zauberhafter jüdischer Mystik. Gespräch mit dem Rabi. Durch das Cotnari Weingebiet. In Podu Iloaiei Besuch des Mahnmals des „Todeszugs von Iasi“, dem ersten von zahlreichen Pogromen ab 1941 an den Juden in der Moldau. In Iasi Abendspazier auf dem Boulevard Stefan cel Mare. N.M. Konzertbesuch im Nationaltheater (fak.). 2 Nächte in Iasi.

7. Tag: Iasi/Jassy – Kulturzentrum und Hauptstadt der Moldau  Stadtführung durch die geschichtsreiche Universitäts- und Theaterstadt, im 17. Jh. wegen der 100 Kirchen, das „Zweite Byzanz“ genannt. Bestechend: das Nationaltheater von Fellner&Helmer, der Kulturpalast mit 365 Räumen, das Goethe-Zentrum mit der Mihai Eminescu-Linde. Gustave Eiffel entwarf das Grandhotel Traian, Louis Le Blanc die Alexandru-Ion-Cuza-Universität, heute Bildungsstätte für 40‘000 Studenten. Lesung im Atelier des Kunstmalers Felix Aftene mit dem Soziologen und Schriftsteller Dan Lungu, einem der bekanntesten Vertreter der zeitgenössischen rumänischen Literatur. Abschlussessen mit traditionellen Köstlichkeiten.

8. Tag: Iasi, Rückflug  Freier Morgen. Nach Zürich.

Fotogalerie

Reiseleitung

Catalin Muresan, JG 1988. Nach dem Deutschen Gymnasium in Mediasch hat Catalin Bautechnik studiert und wurde passionierter Architekturkenner. Seit dem Zweitstudium zum dipl. Reiseleiter, führt er Kultur- und Themenreisen durch ganz Rumänien. Catalin ist ein wunderbarer Botschafter seines Landes, wie auch der jungen, engagierten, gutgebildeten Generation in Rumänien. Es gibt sie, und wie!

Catalin Muresan

Catalin Muresan

Daten&Preise

Diese Reise führen wir individuell ab 2 Pers. mit DriverGuide und freier Datenwahl durch.

Richtpreis bei 4 Pers. war 2019:    2‘850.-
Richtpreis bei 10 Pers. war 2019:    2‘525.-
Richtzuschlag Einzel:        250.-
Leistungen: Flug, Bus, hervorragende Reiseleitung ab/bis Iasi, Stadtführerin in Czernowitz, gute Hotels an besten Stadtlagen, originelle Guesthouses, Halbpension, Eintritte, Sonderführungen, Klostereinblicke, Ostereiermalkunst, Vortrag über die Czernowitzer Literaten in Deutsch, Lesung in Iasi, Besuche in 2 Künstlerateliers, Weinprobe, Einkehr bei Einheimischen, Gespräche mit Persönlichkeiten, usw. 

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